Zuviele Pornostars gehen von uns
Schockstarre! Was ist los im Pornoland? In den letzten Monaten sind vier bekannte Pornostars von uns gegangen, vermeintlich haben sie sich selbst das Leben genommen. Von aussen sieht man sie als erfolgreiche Girls, die den Glamour lieben und von den Fans verehrt werden. Mit Sex vor der Kamera verdienen sie viel Geld, bekommen an Awards-Shows Trophäen für ihre Leistungen. Tausende folgenden ihnen auf allen Social Media Kanälen.
Doch offensichtlich ist das Leben als Pornostar nicht nur ein Schlaraffenland. Alkohol, Drogen, die Einsamkeit und der moralische Druck prägen den Alltag vieler. Vorallem in den USA, im Land der Extreme, braucht man viel Disziplin und Durchhaltewille, um im Pornogeschäft bestehen zu können. Dass man erfolgreich sein und sich dies auch zu Nutzen machen kann, beweisen viele Pornodarstellerinnen. Oftmals steht ihnen auch ein Freund oder Mann zur Seite, der für Rückhalt sorgt.
Leider hat genau dieser Rückhalt August Ames, Yurzian Beltran, Shyla Styles und Olivia Nova gefehlt. Sie wurden von ihren Fans geliebt, waren jedoch trotzdem einsam mit einem Job, bei dem es nicht einfach ist, ein Umfeld zu finden, das ihn akzeptiert und versteht. Gerade im prüden Amerika, wo die Doppelmoral äusserst ausgeprägt ist, kann man vielerorts mit dem Beruf «Pornostarsteller» keine Sympathiepunkte sammeln.
Vier Girls, das sind vier Girls zuviel
Vier Girls, die nicht mehr weiter wussten. Das sind vier Girls zuviel. In der Branche werden nun Stimmen laut, die eine Organisation fordern, welche für die Mädels auf psychologischer Ebene da ist. Es soll eine Möglichkeit geboten werden, die einen vor dem Abgrund bewahrt. Eine Anlaufstelle, die versteht und helfen kann. Persönlich bin ich mir nicht sicher, ob das nun die Lösung ist. Ich habe selbst mit vielen Pornodarstellerinnen gearbeitet und geredet. Und man merkt ziemlich schnell, wer nun stabil auf dem Boden steht und wer in einer vermeintlichen Traumwelt gefangen ist.
Es muss einmal mehr gesagt werden, das Sexbusiness ist nicht für alle geeignet. Ich merke zum Beispiel einen grossen Unterschied zwischen den Darstellerinnen aus Europa und den USA. Während das Ganze für europäische Models viel mehr einfach ein Job ist, schweben die amerikanischen Pornovertreterinnen in anderen Sphären. Man ist viel näher an Hollywood und fühlt sich schnell mal in einer ruhmvollen Welt, die mehr Schein als Sein ist. Eine Welt, die eben leider nicht ganz so ist, was sie verspricht. Es braucht viel Stärke, Selbstbewusstsein und Energie, um sich darin behaupten zu können. Mögen die vier Girls ihr Glück nun im Himmel finden. Hoffentlich kann die Industrie weitere Engel davon bewahren, sich vorzeitig abzumelden.